Reservisten besuchen MfG 3 in Nordholz

Besuch beim MfG 3 in Nordholz

Die Reservistenkameradschaft Friedrichshafen besuchte mit einer mehr als 50-köpfigen Gruppe fünf Tage lang das Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz. Organisator Michael Weiffenbach hatte in seinem großen Netzwerk die Werbetrommel für die Reise zum Patengeschwader der Stadt Friedrichshafen gerührt.

Neben den Reservisten aus Friedrichshafen saßen deshalb auch Kameraden aus Weingarten, Weißenau, ehemals Eschach (gibt es nicht mehr), und Wettstetten im Bus nach Nordholz. Ebenso Mitglieder des Seemannschors, der Flughafenpolizei FN, Polizei Sigmaringen, IPA, BlueKnights Chapter 32 (Alb-Donau –Bodensee) Chapter 36 (Allgäu) sowie Freunde und Bekannte.

 

Beim gemeinsamen Abendessen in der UMG gab es ein Wiedersehen mit den Gäste-Betreuern vom MFG 3. Durch regelmäßige Besuche der Reservisten in Nordholz und langjährigen Kontakten am Stand der Marineflieger beim Seehasenfest sind vielfältige Freundschaften entstanden.

Seit langem sind Patenschaftsbeauftragter Frank Schröder, Cord Rettig, Ingo, Meike Alheim und Lutz Wonneberg für die Häfler keine Unbekannten mehr. Carsten Ewald, der momentan nach Koblenz delegiert ist, hatte extra einen Tag Urlaub genommen, um die Häfler zu treffen. Und auch bei diesem Besuch hatten die Nordholzer ein fantastisches Programm an der Wurster Nordseeküste vorbereitet.

 

Bei einem hochinteressanten Vortrag über die Veränderungen im Standort Nordholz während der letzten Jahre ließ es sich Fregattenkapitän Jörg Matthée, Kommodore des MfG 3, nicht nehmen, seine Gäste über die aktuellen Aufgaben des Marinefliegerkommandos mit seinen beiden Geschwadern MfG 3 „Graf Zeppelin“ und MfG 5 zu informieren.

Bei der anschließenden Besichtigungsfahrt durch den Stützpunkt konnten die Werften für die P-3C „Orion“, Bordhubschrauber Sea Lynx und die beiden DO-228 LM besichtigt werden.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es mit dem Bus nach Bremerhaven. Besichtigt wurde das „Schaufenster Fischereihafen“, es schloss sich ein Besuch der „Havenwelten“ an. Hier musste man sich entscheiden. Gigantischer Eisbecher im Mediterraneum oder ein Pils in der Schiffergilde.

Mit einer leckeren Fischplatte im Restaurant „Zum Grünen Walde“ fand der erste Besuchstag ein vorläufiges Ende. Die Unentwegten nahmen noch einen kleinen Absacker in der UMG.

 

Der nächste Morgen begann mit dem Besuch der Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof Ritzebüttel. Hier ruhen 11 Marineluftschiffer des Luftschiffes L 10, das am 3. September 1915 durch Blitzschlag vor Neuwerk sowie 3 Marineluftschiffer des Luftschiffes L 62, das am 26. Juni 1918 ebenfalls durch Blitzschlag nordwestlich Helgoland verloren ging.

Die Gruppe aus Süddeutschland legte an den Gräbern eine Schale nieder, die von Gitta Wonneberg liebevoll gestaltet worden war. Acht Kameraden fuhren von hier aus ins Panzermuseum nach Munster.

 

In Cuxhaven wartete auf den Rest schon MS „Helgoland“, um die Truppe nach Helgoland zu bringen. Die topfebene See ließ bei manchen Mitreisenden ein Stein vom Herzen poltern. Auch der strahlende Sonnenschein sorgte für gute Stimmung.

Auf der einzigen Hochseeinsel Deutschlands angekommen, führte Mick die Interessierten direkt zum „Windjammer“, einer urigen Kneipe. Dort gibt es den besten „Helgoländer Eiergrog“. Das konnten wohl alle bestätigen, es blieb nicht bei einem Heißgetränk und mancher musste sich auf dem Rückweg zum Schiff sehr konzentrieren.

Wie im Fluge vergingen die zweieinhalb Stunden der Rückfahrt. Alle hatten einen gesunden Appetit mitgebracht zu den „Seeterrassen“, wo das Abendessen bereits wartete. Es war ein herrlicher Abend in diesem Panoramarestaurant mit Blick auf den Weltschifffahrtsweg.

 

Der vorletzte Besuchstag empfing die Gruppe mit strahlendem Sonnenschein, die Temperatur konnte jedoch mit dem optischen Eindruck nicht mithalten. Es war recht kalt. Eigentlich war eine Wattwanderung zur Insel Neuwerk angesagt. Wegen der Kälte wurde aber der Hinweg per Schiff gewählt.

Eine kleine Gruppe fuhr mit dem Wattwagen auf die Insel und kam recht steifgefroren dort an. Aber trotzdem schwärmten sie von den herrlichen Eindrücken der Fahrt durchs Watt. Und dank mehrerer Eiergrogs in der Wirtsstube tauten Körper und Seele schnell auf. Auch manche Portion Labskaus und Krabben wurde ratzfatz verputzt.

Am Nachmittag folgte der obligatorische Inselrundgang, bevor es per Schiff wieder zurück nach Cuxhaven ging. Den letzten Abend verbrachte die Gruppe im Restaurant Eymers in Spieka Neufeld. „Fisch satt“ war angesagt und die Truppe verspeiste Unmengen des köstlichen Seelachses und manches „Verdauerle“ folgte.

 

Nach dem Frühstück in der Kombüse kam der Abschied von der Crew in Nordholz. Besonders die Kameraden aus Wettstetten, die zum ersten Mal die norddeutsche Gastfreundschaft in Nordholz erlebten, waren berührt von der menschlichen Wärme und der perfekten Organisation des Besuchsprogramms.

Und diese vielen Stunden wurden freiwillig geleistet, zumeist am Abend und am Wochenende - aus Freundschaft mit der Häfler Delegation.

Alle freuen sich auf ein Wiedersehen auf dem Seehasenfest. Viele sagten spontan ihre Teilnahme an der nächsten Besuchsfahrt nach Nordholz zu. Mit dem bequemen Bus von Kasch Reisen ging es dann zügig zurück in die Heimat.

 

Uli Lancé